Die Wade. Der unermüdliche Läuferliterat Achim Achilles beschrieb einst in seiner amüsanten Kolumne auf Spiegel Online seine beschauliche Affinität zu seinen Waden, für die die stets allwissende Wikipedia den lateinischen Begriff Musculus gastrocnemius bereithält.
„Meine Wade ist mir völlig egal. Ich habe kein näheres emotionales Verhältnis zu ihr. Höchstens, wenn ich sie rasiere. Sie soll funktionieren und nicht wehtun. Sie hat keinenAnspruch auf besondere Pflege. Sie ist nur Wade, allenfalls ein Statussymbol im Sommer, mit Muskelbrötchen und dicken Adern. Die Wade ist die Ursula von der Leyen in der Hierarchie der Körperteile - ganz fotogen, ansonsten unwichtig, völlig überschätzt.In diesem Notfall leicht zu ersetzen ist Ballack wohl kaum. Aus Alustelzen und Hack wird Jogi Löw wahrscheinlich in den noch verbleibenden vier Stunden keinen neuen Ballack formen können. Aber vielleicht ist das ganze Wadengeplänkel ja ohnehin nur ein taktischer Gedankenblitz, um die stolzen und siegessicheren Spanier schon vorzeitig von ihrer Siegesfiesta träumen zu lassen.
Letztendlich besteht sie aus zwei Knochen mit Muskeln drumherum. Das Knie drüber oder der Fuß darunter, das sind hochkomplexe Apparate. Aber die Wade ist nur da, damit zwischen Knie und Knöchel keine Lücke klafft. Eine Art Blinddarm des Beines. Wurmfortsatz des stolzen Oberschenkels. Im Notfall leicht zu ersetzen. Ein plastischer Chirurg formt eine Wade aus zwei Alustelzen vom Dreibeingrill und vier Pfund Gehacktem locker nach.“
1 Kommentar:
Thanks for an idea, you sparked at thought from a angle I hadn’t given thoguht to yet. Now lets see if I can do something with it.
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